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Die Norwegische Landschaftsroute Atlanterhavsveien (Atlantikstraße) schlängelt sich die Küste bei Hustadvika entlang, dem am stärksten dem Meer ausgesetzten Küstenabschnitt der norwegischen Küste. Die Straße führt dich über Inseln, Schären, das Meer und zahlreiche Brücken vom Fischerdorf Bud über 35 Kilometer nach Norden bis nach Karvåg auf Averøya.

Die Strecke ist sowohl als Norwegische Landschaftsroute Atlanterhavsvegen als auch als „Straße im Meer“ bekannt und wurde schon oft als schönste Straße der Welt bezeichnet. Diese Fahrt hat jedoch noch viel mehr zu bieten als nur fantastische Ausblicke.

1. Ein schwebendes Vergnügen

Mit der neuen Touristenattraktion an der Atlantikstraße kannst du auf einem 550 Meter langen Aussichtspfad schweben, während dir die frische Meeresluft ins Gesicht weht. Der Wanderpfad Svevestien ist aus Gitterrosten errichtet worden, die über dem Gelände zu schweben scheinen. Sie sind durch Pfähle im Boden verankert. Svevestien und das Servicegebäude auf der kleinen Insel Eldhusøya sind ein Bauprojekt an der Schnittstelle zwischen Architektur und Kunst. Hier findest du ein Café, eine Touristeninformation und WCs. Die Geometrie des Panoramawegs und Servicegebäudes sind ungewöhnlich da nichts ist hier rechtwinklig oder parallel. Das Projekt, das eine bautechnische Herausforderung darstellte, hat sich zu einem echten Erfolg entwickelt.

Die Atlantikstraße schlängelt sich über das Meer, vorbei an Inseln und Schären, zwischen Averøy und Hustadvika.
Die Atlantikstraße schlängelt sich über das Meer, vorbei an Inseln und Schären, zwischen Averøy und Hustadvika. | © Nordlandblog

2. Große Fische fangen wie ein Einheimischer

Wenn du große Fische fangen möchtest, ist es eine gute Idee, sich an bekannte lokale Guides aufzunehmen, die dir die besten Angelstellen an der Atlantikstraße zeigen können. Ein Betrieb, der solche Guides anbietet, ist Strømsholmen Sjøsportsenter. Hier kannst du Kabeljau von der Straße aus angeln oder in See stechen und auf dem Meer angeln. Wenn du deine Angelrute von Land auswerfen möchtest, bieten sich die Anglerbrücken auf Myrbærholmen an, die speziell für Hobbyangler gedacht sind. Die von Architekten entworfenen Brücken liegen auf Strømsholmen auf beiden Seiten der Atlantikstraße – eine beliebte Aktivität für Groß und Klein.

„Das Interesse am Angeln in den kräftigen Strömungen unter den Brücken war seit der Eröffnung der Straße unter Touristen und Einheimischen sehr groß“, berichtet Grete Kongshaug, die bei der norwegischen Straßenbaubehörde für die Norwegische Landschaftsroute Atlanterhavsveien zuständig ist. Die Anglerbrücken sind aus Gitterrosten aus Stahl zusammengesetzt und so gestaltet, dass auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität sie problemlos nutzen können.

3. Der Geschmack von Stockfisch und die Geschichte der Saga Siglar

Die idyllische kleine Insel Håholmen liegt außerhalb des bekannten Brückensystems der Atlantikstraße.Die Insel war über viele Jahre Treffpunkt, Hafen und Arbeitsplatz für Fischer, Seeleute und Händler. Hier kannst du ein echtes Stockfischdorf mit Traditionen erleben, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen. Heute ist der Ort bekannt für ausgesuchte Gourmeterlebnisse. Das Restaurant Ytterbrygga ist berühmt für seine guten Stockfischgerichte und seine aromatische Fischsuppe, für die der Koch Zutaten und Rezepte aus der Region verwendet.

Der Abenteurer Ragnar Thorseth und seine Frau Kari begannen 1989 mit dem Bau des Hotels Håholmen Havstuer. Die rund 20 Gebäude des Hotels verleihen der kleinen Insel die Anmutung eines kleinen, intimen Dorfes und einen Hauch von echter Küstengeschichte. Auf der Binnenseite der Hauptinsel gibt es auch einen schönen Naturhafen, der gegen Wind und Wetter abgeschirmt ist.

Heute wird Håholmen von der Hotelkette Classic Norway betrieben und ist ein nachgefragter Ort für Urlauber und Konferenzgäste. Zusätzlich zum dem Hotel gibt es hier Restaurant Ytterbrygga, den Pub Silver Bell Kro und ein eigenes Museum, in dem du die Geschichte der Saga Siglar erkunden kannst – jener Replik eines Wikingerschiffs, mit der Ragnar und seine Crew zwischen 1984 und 1986 die Welt umrundet haben. Die Saga Siglar sank im Mai 1992 im Mittelmeer.

Håholmen havstuer
Die Bootsfahrt nach Håholmen ist eine Reise vom modernen Straßenabenteuer an Land zum historischen Klippfischabenteuer etwas weiter draußen auf dem Meer. | © Eline Karlsdatter Fladseth

4. „Columna Transatlantica“

Zwischen den Inseln und Schären im Dorf Vevang windet sich eine 90 Meter lange Marmorschlange. Jan Freuchen, der Mann hinter diesem Kunstwerk, gab der Skulptur den Namen „Columna Transatlantica“ – die transatlantische Säule. Die Schlange ist aus echtem italienischem Marmor und besteht aus 39 Teilen, die sich über die Landschaft ausbreiten. Das Kunstwerk fügt sich ins Gelände ein und windet sich in Richtung des offenen Meers an der Atlantikstraße.

Am Ende der Atlantikstraße findest du eine echte Marmorbuche in der Meereslücke.
Am Ende der Atlantikstraße findest du eine echte Marmorbuche in der Meereslücke.|© Oddgeir Visnes

5. Windsurfen, Kiten und Yoga

Der Strand Farstadsanden in Hustadvika ist zudem ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für verschiedene Aktivitäten wie Bergwandern, Kajakfahren, Klettern, Radfahren, Surfen, Kiten und nicht zuletzt Yoga. Der weiße Sandstrand liegt ungefähr in der Mitte der Norwegischen Landschaftsroute Atlanterhavsveien. Wenn die Wellen zu klein zum Surfen sind, kannst du hier auch deine Fertigkeiten beim Stand-up-Paddling (SUP) probieren oder eine Yoga-Sitzung mit Meerblick machen. Eine Yoga-Sitzung hier verspricht mit Sicherheit eine unvergessliche Begegnung mit dem Meer und der Küstennatur – ganz gleich ob es mitten im Sommer oder mitten im Winter ist. Dann kannst du dich ja in Goretex und eine Daunenjacke einmümmeln.

Farstadsanden
Farstadsanden|© Oddgeir Visnes

6. Folg dem Küstenpfad mit dem Fahrrad oder zu Fuß

Zieh dir die Joggingschuhe an oder setze dich aufs Fahrrad und genieße eine fantastische Tour entlang dem Küstenpfad bei Farstad. Der Pfad beginnt am östlichen Ende des Strands Farstadsanden und führt dich zum Leuchtturm Nordneset. Von hier kannst du weit auf den klaren, blauen Atlantik schauen. Der Küstenpfad verläuft weiter bis nach Julshamna, in scharfen Windungen, über Hügel und durch Täler entlang dem Meer.

Er führt vorbei an kleinen Teichen, Steinhügelgräbern und anderen Kulturdenkmalen. Infotafeln geben Einblicke in die Natur und Pflanzenwelt und erzählen spannende Geschichten aus der Region. Entlang der Strecke gibt es mehrere Rastplätze, und bei Julshamna ist ein schöner Unterstand und Grillplatz errichtet worden.

7. Die Atlantikstraße einmal anders erleben

Beende den Tag mit einer Besteigung des schönen Stemshesten (667 Meter). Der Berg ragt weit über das Meer und bietet eine großartige Aussicht über die Atlantikstraße, Hustadvika und die westnorwegische Küstenlandschaft. Auf dem Gipfel erhältst du einen außergewöhnlichen Rundumblick über die Berge im Binnenland und das weite Meer im Norden und Westen. Die Wegbeschreibung findest du hier.

Stemshesten
Betrachten Sie die Atlantikstraße aus einer völlig neuen Perspektive.|© Espen Istad

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