Der Beginn der Wikingerzeit wird gewöhnlich auf das Jahr 793 datiert, in dem der Überfall auf das Kloster Lindisfarne stattfand. Als Ende der Wikingerzeit wird traditionellerweise die Schlacht bei Stamford Bridge im Jahre 1066 gesehen.
Die Wikinger waren begabte Seefahrer, die von Skandinavien aus zahlreiche neue Gebiete besiedelten: Island, die Färöer-Inseln, die Shetlands, die Orkneys, Schottland, Irland und Grönland. Norwegische Wikinger landeten lange vor Christopher Kolumbus in Vinland, dem heutigen Nordamerika.
Vor der Jahrtausendwende wurde in Skandinavien das Eisen in der Landwirtschaft eingeführt. Gleichzeitig wurde das Ackerland knapp, und die Macht der Könige nahm zu. Die hohen Steuern führten dazu, dass viele ihr Glück in der Ferne suchten und auswanderten. Etliche Auswanderer bestritten ihren Lebensunterhalt mit Plünderungen und Raubzügen.
Ihre effektiven Waffen und Schiffe machten die Wikinger zu gefürchteten Kriegern, die im christlichen Europa Angst und Schrecken hervorriefen. Das Bild der blutrünstigen Plünderer, das viele Jahre lang von den Wikingern gezeichnet wurde, ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Die Wikinger unterhielten enge Handelsbeziehungen zu fernen Ländern und reisten bis nach Byzanz und Bagdad.