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Dem Lexikon Store Norske Leksikon zählt das Innerdalen zu den schönsten Gebirgstälern des Landes. Messungen, die in der Umgebung vorgenommen wurden, belegen, dass es hier die sauberste Luft und das reinste Wasser von ganz Europa gibt. Das Tal liegt in Trollheimen, nordöstlich von Sunndalsøra in Nordmøre an der Grenze zwischen den Provinzen Møre og Romsdal und Sør-Trøndelag.

Maximale Schönheit pro Quadratmeter

Auch der bekannte norwegische Schriftsteller und Philosoph Arne Næss äußerte sich begeistert über das Tal: „Maximale Schönheit und Großartigkeit pro Quadratmeter.“ Die Landschaft würde sich ständig verändern, während man sich im Gelände vorwärtsbewegt, und die Abstände zwischen den Wundern seien auffallend gering, sagte Næss über das Innerdalen in Nordmøre.

Eystein Oppdøl betreibt Renndølsetra in Innerdalen
Eystein Oppdøl betreibt Renndølsetra in Innerdalen|© Eline Karlsdatter Fladseth

Seiner Zeit voraus

Innerdalen befindet sich heute in Besitz von Eystein Opdøl, der im Sommer auch den Almhof Renndølsetra betreibt. Das Tal befindet sich bereits seit 1740 in Familienbesitz, als es erworben wurde, um als Alm genutzt zu werden. In den Sechzigerjahren war die Natur besonders wertvoll, weil damals das Wasser als kostengünstige Energiequelle erschlossen wurde.

„Mein Großvater war aber ein früher Landschaftsschützer“, sagt Eystein Opdøl. „Zusammen mit anderen Gruppen und Organisationen wie dem Bergsteigerklub und dem Fremdenverkehrsverein setzte er sich dafür ein, den Wasserkraftaufbau zu stoppen.“

Damit hatte der Großvater Erfolg. 1967 wurde das Tal Innerdalen zum ersten Landschaftsschutzgebiet Norwegens.

„Ich und viele andere sind heute sehr froh, dass mein Großvater Øystein den Ausbau verhindern konnte, indem das Gebiet geschützt und die Natur für die Nachwelt erhalten wurde. In vielerlei Hinsicht war er seiner Zeit voraus. Heute ist es offensichtlich, dass wir die Natur und die Erde, auf der wir leben, schützen und bewahren müssen.“

Hör zu, wie Eystein vom Innerdalen erzählt, was du dort erleben kannst und wie das Innerdalen seinen Ruf als schönstes Tal Norwegens erlangte:

Essen aus der Region und Stallhotel

Immer mehr Touristen aus Nah und Fern entdecken das Innerdalen. Hier möchten sie die Ruhe und besondere Atmosphäre auf der Alm erleben. Der Almhof Renndølssetra bietet eine Übernachtung im Haus und im Stall und dient zudem als Ausgangspunkt für viele schöne Wanderungen durch die Umgebung. Es waren Eysteins Großeltern, die damit anfingen, Unterkünfte einzurichten und Touristen im Innerdalen zu empfangen.

„Es begann damit, dass Kletterausflüge und Kletterkurse hier im Tal arrangiert wurden. Dafür wurde das Tal ziemlich bekannt. 1950 bauten meine Großeltern die Alm aus, so dass es möglich wurde, hier Touristen zu empfangen. Wir haben eigentlich nur übernommen, was damals begonnen wurde, doch in den vergangenen zehn Jahren gab es einen starken Anstieg bei der Zahl der Besucher, die hierherkommen. Heute haben wir 25 Betten auf der Alm, und viele, die hierherkommen, nutzen uns als Ausgangspunkt für kurze und lange Wanderungen in der näheren Umgebung.“ Wer nicht so anspruchsvoll in puncto Komfort ist, kann im Stall einchecken und dort zusammen mit den Kühen übernachten.
© Eline Karlsdatter Fladseth

Neben der Übernachtung bekommen die Gäste bei Eystein auch für jeden Tag ihres Aufenthalts Mittag- und Abendessen und ein Lunchpaket.

„Unsere Speisen sind hausgemacht und regional“, sagt er. „Seit wir Kühe haben, verarbeiten und veredeln wir unsere Milch hier auf der Alm. Vielen gefällt es, dass sie mit den Kühen sprechen können, deren Milch sie trinken. Und im Herbst gehen wir auf die Jagd, weshalb wir unter anderem selbstgemachte Elchwurst servieren können. Generell stehen viele Wildgerichte und lokale Gerichte auf der Karte, die weitgehend aus dem eigenen Hof stammen.“

Die Ruhe schützen

„Unsere Tage im Sommer sind sehr lang, aber ich kann mir kein besseres Leben vorstellen“, sagt Eystein. „Mir geht es darum, die Ruhe und das langsamere Leben hier im Innerdalen zu schützen. Deshalb wird es auch keine Autostraße ins Tal geben. Das würde die Ruhe zerstören, die man hier erleben kann.“

Das Innerdalen ist ausgezeichnet für Tagesausflüge geeignet, auch für Familien mit Kindern. Vom Parkplatz führt eine 3,5 Kilometer lange unbefestigte Straße in die Alm, für die man bei gemächlichem Tempo ungefähr eine Stunde braucht.

Über 100 Gipfel über 1.500 Meter

„Sehr viele, die ins Innerdalen und zum Almhof Renndølsetra kommen, möchten den Innerdalstårnet besteigen“, erzählt er. „Das ist zweifellos eine Hauptattraktion hier. Am Fuße des Berges findet man die Innerdalshytta, eine beliebte DNT-Wanderhütte mit Gaststätte und Übernachtungsmöglichkeiten. Die Gegend hat einen alpinen Charakter und es gibt hier mehr als 100 Gipfel, die über 1.500 Meter hoch sind. Mit anderen Worten: ein Eldorado für Bergwanderer. Doch man kann hier auch sehr schöne kürzere Spaziergänge machen, beispielsweise zu den Badeteichen, die nur eine halbe Stunde entfernt sind. Im Sommer wird hier immer viel gebadet.“

Den Nutztieren ganz nahekommen

Doch viele, die den Weg ins Innerdalen nehmen, möchten etwas ganz anderes erleben als das, was sie gewohnt sind – zum Beispiel durch das Schlafzimmerfenster direkt auf eine Kuh zu schauen.

„Hier laufen die Tiere frei herum, und wir haben das Gefühl, dass die Begegnung mit ihnen den Menschen sehr wichtig ist. Es ist toll zu sehen, wie Menschen, die niemals die Tiere auf diese Weise erlebt haben, in Kontakt mit den Schweinen, Kühen und Schafen kommen.“

Innerdalen
Wenn Sie wirklich Glück haben, können Sie – „wenn Sie an so etwas glauben“ – „einen echten blauen Gnom aus Blåfjell in Innerdalen treffen.|© Oddgeir Visnes

Böse Geister verjagen

Laut der alten Sagen lebten früher aber noch ganz andere Wesen im Tal.

„Als man früher auf die Alm kam, durfte man die Almhäuser nicht betreten, bevor man nicht mehrmals um die Häuser gelaufen und dabei laut gerufen und gejohlt hat.“

Der Grund hierfür war es laut Eystein, dass man die Elfen, die im Winter auf der Alm lebten, davon in Kenntnis setzen musste, dass Menschen gekommen waren. Vielerorts musste man auch ein Opfer darbringen und einige Münzen oder etwas Butter für diejenigen vor die Tür legen, die im Winter dort lebten.

„Das taten die Menschen bis weit hinein in die christliche Zeit und sie glaubten weiter,dass man diese Wesen aus den Häusern vertreiben musste, bevor man sie selbst benutzen konnte.“

Renndølssetra i Innerdalen
In den Häusern in Innerdalen glaubte man, dass Huldra im Winter lebte. Sie mussten vertrieben werden, bevor das Haus im Frühling genutzt werden konnte.|© Stian Skram

Neben den unterirdischen Wesen wie den Elfen soll es im Innerdalen auch das eine oder andere Gespenst gegeben haben. Höre, wie Eystein die Geschichte über „Falesæter Hans“ erzählt und wie es ist, dass er vielleicht immer noch sein Unwesen im Tal treibt:

So kommst du ins Innerdalen

Um ins Innerdalen zu kommen, musst du die Landesstraße 70 von Sunndalsøra nach Tingvoll fahren. Bei Ålvundeid zweigst du ab und folgst den Schildern in Richtung Innerdalen. Stelle dein Fahrzeug am Parkplatz ab und genieße einen 3,5 Kilometer langen Spaziergang über einen Kiesweg hinein ins Innerdalen.

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