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  1. Odda
  2. Tyssedal
  3. Eidfjord
  4. Vøringsfossen
  5. Hardangervidda
1.

Odda Tyssedal

6 Km10 Min.
Dauer: 1-2 Tage

Die Reise beginnt in Odda – die von hohen Bergen umgebene Stadt weit drinnen an einem Fjordarm. Odda hat eine stolze Geschichte als attraktives Reiseziel und Industriestadt.

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts kamen die ersten Touristen hierher. Die Lage am Sørfjord, die hohen Berge, der Gletscher Folgefonna und einige der prachtvollsten Wasserfälle Norwegens waren Anlass genug für die ersten Besucherströme. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Odda elf Hotels und in einer Saison mehr als 80 Anläufe von Kreuzfahrtschiffen.

Anfang des letzten Jahrhunderts entwickelte sich Odda dann zu einer Industriestadt, und die Zahl der Touristen nahm ab. Die Verfügbarkeit großer Mengen fließenden Wassers machten Odda und Tyssedal zu attraktiven Standorten für den Ausbau der Wasserkraft, und mehrere große Unternehmen wurden hier gegründet, die das Wasser zur Gewinnung großer Mengen elektrischer Energie nutzten.

Heute befindet sich Kraftlaben (das Energielabor) mitten in Odda. Dieses kleine, aber spannende Wissenszentrum wurde im ehemaligen Labor der Schmelzhütte eingerichtet. Hier können die Besucher die Geheimnisse der Naturwissenschaften mithilfe von Experimenten und in interaktiven Ausstellungen im Haus und im sog. Wissenspark unter freiem Himmel erforschen.

Wenn du für die Weiterreise bereit bist, bleibst du ab Odda auf der Landesstraße 7 und fährst am Sørfjord entlang Richtung Tyssedal.

In Tyssedal befindet sich in dem prachtvollen Kraftwerksgebäude unten am Fjord das Kraftmuseum. Das Kraftwerk von Tyssedal ist ein imposantes Monument für den Aufschwung, den die Industrienation Norwegen in den ersten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts erlebte. Bei einem Besuch im Museum bekommst du Einblicke in die Veränderungen, die mit dem Übergang von der bäuerlichen zur industriellen Gesellschaft einhergingen. Hier erfährst du mehr über das Leben der Wanderarbeiter «Rallare», über die technischen Leistungen der Ingenieure, die Architektur und darüber, wie moderne Industriestädte inmitten wunderschöner westnorwegischer Natur entstanden.

In der Sommersaison kannst du auf den Treppen an der Rohrleitung entlang zum Berg Lilletopp aufsteigen. Hier wirst du in das Reich der «Rallare» geführt. Dies ist ein toller Ausflug für die ganze Familie mit Panoramablick über Fjord und Gletscher, aber auch in die heute trockengelegten Wassertunnels. Du erfährst mehr über die Pioniere der Wasserkraft, die hier Dämme, Tunnels, Rohrleitungen und natürlich das eigentliche Kraftwerk bauten. Gleichzeitig wurden im Ort Odda Fabriken gebaut. Nach einer Bauzeit von zwei Jahren lieferte die Kraftwerksanlage erstmals Strom für eine neue Fabrik, die wiederum die Welt mit Karbid und Dünger versorgte.

Trolltunga Active, ein Eventveranstalter in Odda, bietet geführte Wanderungen auf der Tyssedal Via Ferrata – ein spektakuläres Klettererlebnis in den Bergen von Tyssedal. Hier kletterst du in den Fußspuren der Wanderarbeiter an der Rohrleitung von Tyssedal entlang.

Wer sich fit genug fühlt, sollte die Wanderung nach Trolltunga machen – ein mittlerweile weltberühmter Fels, der rund 700 Meter über dem See Ringedalsvannet in Skjeggedal nicht weit von Tyssedal entfernt waagerecht ins Nichts ragt. Die Wanderung ist anspruchsvoll, und für Hin- und Rückweg wird man zwischen 7 und 15 Stunden benötigen. Wenn du dich für diese Tour entscheidest, solltest du einen zusätzlichen Tag einplanen. Die Aussicht von Trolltunga ist spektakulär, und das Gefühl, wenn du dich vorsichtig auf die Felszunge hinausbewegst, ist schon ein Naturerlebnis, das du so schnell nicht vergessen wirst.

Für die Nacht empfehlen wir die Übernachtung im Tyssedal hotell.

Odda by night
Odda by night | © Hardanger Hotel, Cato Spook
2.

Eidfjord Vøringsfossen Hardangervidda

141 Km<
Dauer: 2 Std. 10 Min.

Von Tyssedal geht es weiter Richtung Hardangerfjord und bis nach Eidfjord.

Eidfjord liegt perfekt direkt am Fjord, und der Wasserfall Vøringsfossen – eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Norwegen – wie die Hochebene Hardangervidda liegen ganz in der Nähe. Hier sind die Kontraste groß: am Fjord kannst du die Sonne, Wärme und das Bad im Fjord in vollen Zügen genießen, doch im Laufe von nur 30 Minuten erreichst du auf 1250 Meter Höhe die alpine Wildnis der Hardangervidda. Hier kommst du der Natur, der Kultur und den Menschen sehr nah. Es finden sich 4000 Jahre alte Spuren menschlicher Besiedlung, und seit mehr als 100 Jahren sind Eidfjord und Vøringsfossen beliebte Reiseziele.

In der Nähe von Eidfjord im Tal Simadalen, rund sechs Kilometer von der Ortsmitte in Eidfjord entfernt, liegt eine der wichtigsten Anlagen der norwegischen Industriegeschichte. Das dortige Besucherzentrum ist zwar vorübergehend geschlossen, doch auf dem Weg dorthin erkennst du am Berghang 600 Meter über dem Fjord die beiden Höfe von Kjeåsen. Es ist möglich, mit dem Auto, aber auch zu Fuß dorthin zu kommen, um die spektakuläre Aussicht zu genießen.

Die Wasserläufe auf der Hardangervidda sind von großer Bedeutung für die Anlagen von Simadalen. 1973 wurde mit dem Bau der Gigantanlage begonnen, die 1981 fertig war und aus zwei Kraftwerken (Lang-Sima und Sy-Sima) in einer riesigen Halle im Gebirgsinneren besteht. Diese Kraftwerkshalle liegt 700 Meter weit im Gebirge, ist 200 Meter lang, 20 Meter breit und 40 Meter hoch. In der Halle würde ein 14-stöckiges Wohnhaus mit rund 450 Wohnungen für 2000 Menschen Platz finden.

Das Norwegische Naturcenter Hardanger in Øvre Eidfjord ist ein modernes natur- und kulturhistorisches Erlebniszentrum für die ganze Familie mit den Schwerpunkten norwegische Natur, Klima und Umwelt. Auf drei Etagen gibt es spannende Ausstellungen und einen modernen Kinosaal, in dem der spektakuläre Panoramafilm «Fjord, Fjell und Wasserfälle » gezeigt wird. Das Norwegische Naturcenter ist das offizielle Besucherzentrum für den Nationalpark Hardangervidda. Direkt nebenan befindet sich das Restaurant&Café Hardangerviddahallen, wo wir das Mittagessen empfehlen.

Das Kulturlandschaftsmuseum Måbødalen hat sich der Verwaltung der kulturhistorischen Schätze in Måbødalen verschrieben, einem Tal zwischen dem See Eidfjordvatnet und dem Wasserfall Vøringsfossen. Gebäude, Pfade und Brücken wurden instandgesetzt, und auf 21 Infotafeln wird die Geschichte der Nutzung von Ressourcen und der Entwicklung des Tals vermittelt. Vom Parkplatz in Måbø gård kannst du auf einem der alten Reisewege von Eidfjord zwischen den symmetrisch angeordneten uralten Häusern eines Hofs und über den Anstieg von Måbøberget (auch Måbøgaldane genannt) hinauf zur Hardangervidda wandern. Dabei nutzt du unter anderem die rund 1300 gut erhaltenen Stufen, bis es hinunter nach Fossatromma geht. Für den Hin- und Rückweg sollten zwei bis drei Stunden eingeplant werden.

Vergiss nicht den Abstecher zum Wasserfall Vøringsfossen! Die enormen Wassermassen stürzen vom Plateau der Hardangervidda 182 Meter tief ins Tal Måbødalen. Spektakuläre Aussichtspunkte befinden sich am Fossli Hotel ca. 1 km von der Landesstraße 7 entfernt und an der Norwegischen Landschaftsroute Hardangervidda. Die Wassermengen, die den Fall erreichen, sind durch das Kraftwerk Sima reguliert. Die spektakuläre Treppenbrücke über den Fluss wurde im August 2020 eröffnet.

Wir schlagen die Rundtour vor, die an der Aussichtsplattform bei Fossli beginnt, zur alten Brücke über den Wasserfall von 1915 führt, dann Richtung Fluss weitergeht und dann hinauf zur spektakulären Treppenbrücke bis zur Aussichtsplattform führt.

Weiter oberhalb des Wasserfalls in Richtung Hardangervidda, im oberen Teil des Tals Sysendalen, ragt Sysendammen aus der Landschaft, einer der größten Natursteindämme in Norwegen. Der Damm liegt direkt an der Landesstraße Rv 7 und ist von dort aus leicht zu sehen. Mit dem Damm wird das Wasser vom See Sysenvatnet, dem Hauptspeicher des Kraftwerks Sy-Sima, gespeichert. Er ist 81 Meter hoch und 1160 Meter lang. Der Damm besteht aus 3,6 Mio. m3 Steinen und Füllmasse. Der Bau dauerte sechs Jahre, 1980 war der Staudamm fertig.

Der Zulauf zum Wasserfall Vøringsfossen wird durch den Sysendamm reguliert. Er steht für eine Großanlage im Hochgebirge und ist ein Beispiel des durchdachten Ausbaus der Wasserkraft in den 1970er Jahren.

Nach einem Tag voller Eindrücke kannst du im Fossli hotell am Wasserfall oder unten in Eidfjord im Vøringfoss hotell übernachten.

Wenn du am nächsten Tag weiter Richtung Vidda fahren möchtest, solltest du einen Halt am Berggasthof Halne Fjellstugu rund 1000 Meter über dem Meeresspiegel einplanen. Halne Fjellstugu ist ein Ort für kulinarische Genüsse. Die Natur auf der Hardangervidda birgt viele Schätze, und die Zutaten für die Gerichte des Restaurants werden dort oben gefischt, gejagt und gepflückt. Wenn du gern mit dem Fahrrad unterwegs bist, gibt es ausgehend vom Berggasthof reichlich Gelegenheit dazu. Auf zwei Rädern kannst du in den Nationalpark aufbrechen und die kargen Landschaften links und rechts der Schotterstraße Tinnhølveien erleben. Wenn du diesen Abstecher machen möchtest, solltest einen zusätzlichen Tag einplanen.

Im Berggasthof Halne Fjellstugu ist auch das Transportboot Halnekongen zuhause. Auf einer sehr beliebten Route, die es bereits seit 1954 und dem Bau des Damms in Sleipa gibt, werden die Passagiere ans andere Ende des Halnefjordes gebracht, wo eine Wanderung auf der Vidda beginnt oder die Rundwanderung zurück zum Gasthof fortgesetzt wird.

Vøringsfossen sett ovenifra med en utsiktsplattform i forkant av bildet.
Vøringsfossen ist ein imposanter Anblick! | © Kjetil Rolseth / Rolseth Foto / Statens vegvesen

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