Eine bekannte Redewendung ist „Wenn die Wände sprechen könnten.“ Im Gestapomuseum ist dies buchstäblich der Fall.
Die authentischen Inschriften wurden im Zweiten Weltkrieg von Häftlingen in die Wände eingeritzt, nachdem sie harten Verhören und Folter ausgesetzt worden waren. Nach dem Krieg wurden hier vorübergehend norwegische Landesverräter und Deutsche in Haft gehalten. Auch von ihnen finden sich in den Zellen Wandinschriften. Die Zellen vermitteln auf eine außergewöhnliche und beeindruckende Weise, wie es gewesen sein muss, unter den hier herrschenden Bedingungen verhaftet zu sein.
Ausstellung
Mit Hilfe von interaktiven Bildschirmen kann man die Routen der Gefangenen vom Gestapohaus in Bergen zu Gefängnissen und Konzentrationslagern in Deutschland verfolgen, bis sie nach dem Friedensschluss nach Norwegen zurückkehren konnten. Auf den Bildschirmen werden die Erzählungen der Gefangenen den Aussagen und Taten der Gestapomännern gegenübergestellt. Im Verhörraum sind Folterinstrumente ausgestellt, die im Gestapohaus benutzt wurden.
Mit Hilfe von zur Verfügung stehenden Taschenlampen kann man sich in den Zellen nach den Inschriften auf Spurensuche begeben. Zur gleichen Zeit hört man aus verborgenen Lautsprechern die Erzählungen der Gefangenen. Die Wände sprechen und erzeugen eine Atmosphäre des Grauens. In der Ausstellung wird auch auf die Rolle und das Schicksal der Frauen im Krieg eingegangen.
Der Ausstellung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass Freiheit nichts Selbstverständliches ist, sondern dass es sich um etwas handelt, was durch Gedanken und Taten immer wieder verteidigt werden muss.
Der einzelnen Besucher entscheiden selbst, wie eingehend sie sich mit der Geschichte, die im Gestapohaus vermittelt wird, auseinandersetzen möchten. Das Museum eignet sich für Erwachsene und Jugendliche über 13 Jahre. Die Museumsführer beantworten gern die Fragen der Besucher und geben ergänzende Auskünfte.
Vor dem Gebäude befindet sich der Gedenkstein an die Opfer der Folter. Auf der östlichen Seite des Gebäudes wurden drei Gedenkplatten in den Bürgersteig eingefügt. Sie erinnern an drei Widerstandskämpfer, die aus einem Fenster im Gestapohaus in den Tod gesprungen sind. Sie opferten ihr Leben, um während der Folter andere Widerstandskämpfer nicht verraten zu müssen.
So finden Sie das Museum:
"Das Haus des Grauens" liegt in der Stadtmitte von Bergen, unmittelbar neben dem Theater "Den Nationale Scene“. Der Eingang befindet sich in Chr. Michelsens gate 10. Rufen sie die gegensprechanlage „Gestapomuseet“. Am Eingang Veiten 3 erreichen Sie das Museum mit dem Aufzug.
Restaurants, Shoppingmöglichkeiten sind in der Stadtmitte von Bergen reichlich vorhanden.
Parkmöglichkeiten und Bushaltestellen befinden sich in unmittelbarer Nähe.