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Hier können Sie die Faszination erleben, welche große und international renommierte Produktionsfirmen dazu veranlassten, Norwegen als Drehort für ihre Filme zu wählen.

In diesem Sommer können Sie jene Orte besuchen, die Sie vielleicht schon aus der HBO-Serie „Succession“, Marvels „Black Widow“, dem Tom-Cruise-Blockbuster „Mission Impossible 7“ oder dem James-Bond-Film „No time to die“ kennen.

Verlieren Sie sich im ruhigen Arm eines Fjords oder erleben Sie das weite Meer direkt vor Ihrer Windschutzscheibe. Erklimmen Sie den Gipfel eines windgepeitschten Berggipfels zu Fuß, mit dem Klettergurt oder bequem in einer leistungsstarken Gondel.

Die Möglichkeiten sind vielfältig, aber wie findet man diese Orte?

Filmstar mit Basejump

Starten Sie Ihre Reise in die Fjorde in der Stadt Ålesund. Der Weg verengt sich und die Berghänge werden immer steiler. Und schließlich kommt man nach Hellesylt.

In diesem Sommer werden alle Augen auf diesen kleinen Ort gerichtet sein, oder besser gesagt auf eine Klippe, die tausend Meter über dem Dorf aufragt. Genau an dieser Stelle wird Tom Cruise, alias Ethan Hunt, bei der Premiere von „Mission Impossible 7“ seinen bisher spektakulärsten Stunt zeigen.

Der Stunt selbst wurde natürlich schon vor einiger Zeit geprobt und gefilmt. Mehrere Monate lang wurde auf dem Helsetkopen, einem in der Basejumping-Szene bekannten Ort, ein massives Sprunggerüst aufgebaut.

Cruise fuhr mit dem Motorrad hinauf zum Gipfel des Helsetkopen, ließ dann los und führte von dort aus einem Basejump aus. An jenem Tag hatten sich zahlreiche Einheimische zu der ungewöhnlichen Vorführung versammelt.

Helsetkopen at Hellesylt rises 1246 metres.
Helsetkopen at Hellesylt rises 1246 metres.|© Simon Sjøkvist

Unter ihnen war auch Ole Ringdal.

Er erzählt von einer großen Menschenmenge, die nur wenige hundert Meter vom Filmteam und dem Landeplatz entfernt war. Den ganzen Tag über flog ein Helikopter-Shuttle zwischen Berg und Tal auf und ab. Eine spannungsgeladene Atmosphäre breitete sich aus, als das Ereignis immer näher rückte.

Vielleicht der wildeste Stunt der Filmgeschichte! Ausgeführt von einem der berühmtesten Schauspieler der Welt, hier in Hellesylt!

Plötzlich sprang er von der Klippe, das Motorrad prallte gegen die Felswand und Ole dachte beeindruckt:

„Wow, er hat es geschafft!“

Dann öffnete sich der Fallschirm. Ein Gefühl enormer Erleichterung trat an Stelle der von den einheimischen Zuschauern zuvor empfunden Nervosität.

„Wir jubelten wie wild! Ich ließ sogar den Korken einer Champagnerflasche knallen!“, erinnert sich Ole.

Tom Cruise und sein Team blieben etwa zwei bis drei Wochen in Valldal. Er wurde an mehreren Orten beobachtet, unter anderem beim Schwimmen im Fjord neben der Hütte, in der er wohnte.

Ole, der von Beruf Metzger ist, traf Cruise bei einigen Gelegenheiten persönlich, als er das vom Filmteam bestellte Fleisch auslieferte.

Nicht ganz ohne Stolz berichtet Ole, wie er oben in der Hütte ein Selfie mit Tom Cruise gemacht hat. Dabei stellte er sich vor: „Ich bin der Metzger“. Woraufhin Cruise antwortete: „Ich weiß, dass du der Metzger bist, du hast das beste Essen der Welt!“

Wenn Sie nach Hellesylt reisen, müssen Sie natürlich nicht Ihr Motorrad und Ihren Fallschirm mitbringen. Aber halten Sie die Augen offen, vielleicht sehen Sie ja einen Basejumper, der sich an etwas Tom Cruise-Action versuchen will!

Sehen Sie, wie ihnen der wildeste Stunt der Filmgeschichte gelang. © 2023 Paramount Pictures

Diskreter Luxus in Valldal

Ein paar Fjordarme weiter landeinwärts liegt Valldal – ein Tal, das zur Schlucht Gudbrandsjuvet führt. Hier befindet sich ein inzwischen berühmter Drehort: das Hotel „Juvet“.

Inmitten von ungezähmter Natur und mit einem tosenden Wasserfall in der Nähe befinden sich die minimalistisch gestalteten Gebäude. Dieser Kontrast schafft eine seltsame und raue Präsenz, die gleichzeitig exponiert und privat wirken kann.

Bekannt wurde das Hotel erstmals durch den Film „Ex Machina“ (2014). Seit fast zehn Jahren inspiriert dieser Science-Fiction-Film Gäste aus aller Welt zu einer Reise nach Norwegen. Menschen, die die besonderen Gebäude gesehen haben und sich davon verführen ließen.

En spesiell hytte i skogen på påler, i tre og glass.
Juvet landscape hotel |© Per Ritzler / Statens vegvesen

Kürzlich hat die HBO-Serie „Succession“ hier eine Folge gedreht.

„When we saw images of the remarkable architecture and setting of Juvet we got really excited — like nowhere else in the world“ ("Als wir Bilder der bemerkenswerten Architektur und der Kulisse von Juvet sahen, waren wir wirklich begeistert – wie nirgendwo sonst auf der Welt"), sagte Scott Ferguson, der Produzent von „Succession“ in einem Interview mit „Variety“, welches auf der Homepage von Juvet zitiert wird.

Juvet ist ein klares Beispiel dafür, was Aufmerksamkeit durch Film und Fernsehen bewirken kann. Die Wirkung breitet sich sowohl räumlich als auch zeitlich aus.

„Es war jetzt ein ausgezeichneter Zeitpunkt für eine neue Verfilmung, zehn Jahre nach der letzten großen Produktion“, sagt Knut Slinning, der Eigentümer des Hotels.

In erster Linie geht es um eine gute Werbung für Norwegen. Zweitens fördert es auch die Region: Valldal, Rauma und die Atlantikstraße. Und nur wenige bleiben am Ende eine Nacht im Juvet.

Aufgrund der zunehmenden Beliebtheit ist das Hotel meist schon lange im Voraus ausgebucht. In der Nebensaison gibt es jedoch mehr Möglichkeiten, wenn man zeitlich flexibel ist.

Die Straße ist das Ziel

Von Juvet aus weiter über den Berg fahren Sie die berühmten Kurven von Trollstigen (Gebirgspass) hinunter in Richtung des Tals Romsdalen. Dank der spektakulären Fotos vom alljährlichen Schneeräumen ist die Straße weltweit bekannt. Diese Kurven sind in mehreren Produktionen zu sehen, oft in Verbindung mit sogenannten Transportclips, um etwas sehr Entlegenes zu veranschaulichen. Im Marvel-Film „Black Widow“ werden Szenen von hier verwendet, um den beschwerlichen Weg der Agentin Natasha Romanov zum Geschäft zu zeigen!

Wenn Sie in Åndalsnes ankommen, sehen Sie sofort die Romsdal-Gondel, die Sie auf den Gipfel des Berges Nesaksla bringt. Hier wurden auch mehrere Szenen von „Succession“ gedreht. Sowohl die Berglandschaft als auch das Luxusrestaurant „Eggen“ haben viel Leinwandzeit erhalten.

Wenn man vom Rand des Berges hinunterblickt, ist es nicht schwer, die Bahnlinie Raumabanen zu erkennen, die sich bis ins Tal erstreckt. Diese Bahnstrecke wurde auch häufig in Filmen verwendet. Einige der Szenen in „Harry Potter und der Halbblutprinz“ wurden hier gedreht, und Tom Cruise drehte auf dem Dach des Zuges einige gut dokumentierte Kampfszenen in „Mission Impossible 7“.

Her tek slåsshanane Europa si vakraste togreise.
Her tek slåsshanane Europa si vakraste togreise.|© Paramount Pictures

Ein abgelegenes Fjorddorf zum Entdecken

Auch die Abgeschiedenheit kann verlockend sein. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Hjørundfjord und das kleine Dorf Sæbø, wo „Black Widow“ gedreht wurde.

Im Film ist die Agentin Natasha Romanov (Scarlett Johansson) „vom Netz“, das heißt sie ist untergetaucht. Was könnte da besser funktionieren als in einem abgelegenen Fjord auf einer Fähre herumzudümpeln?

Für ein paar hektische Tagen im Jahr 2019 war Sæbø voller Wohnwagen, Wohnmobile und Plastikzelte. Es wimmelte von Produktionsleuten und Pressejournalisten, die einen Blick auf den Filmstar erhaschen wollten.

Zwischen all dem war Mats Riise zu finden. Er kam in engen Kontakt mit der gesamten Gang, da das Geschäft, in dem er arbeitet, Schauplatz des Einkaufsbummels der Hauptfigur war. Bilder von Scarlett Johansson, die von der Presse vor dem Laden aufgenommen wurden, sind für die Touristen, die das Dorf besuchen, beliebt und werden gerne nachgestellt.

Riise erzählt, dass bereits eine Woche nach der Aufnahme eine Mutter und ihr Sohn sieben Stunden mit dem Auto unterwegs waren, um vor dem Laden ein Foto zu machen.

Es ist schwer zu sagen, ob die Leute nur wegen des Films hierherkommen oder ob es einfach nur Spaß macht, etwas zu unternehmen, wenn man einmal hier ist. Riise scheint Letzteres zu glauben:

„Wir sind im Grunde ein ruhiges Dorf. Diejenigen, die hierherkommen, sind wegen des Angelns und der Berge hier, aber einige junge Leute finden den Besuch in Sæbø jetzt vielleicht etwas aufregender“.

Hjørundfjord in winter
Der Hjørundfjord liegt in der Mitte zwischen den zerklüfteten und steilen Sunnmøre-Alpen.|© Håvard Myklebust

Vom innersten Fjord bis zum weiten Ozean

Es mag den Anschein haben, dass die attraktivsten Aspekte der norwegischen Landschaft die Fjorde und Berge sind. Aber auch das Meer hat einen gewissen Filmzauber zu bieten.

Etwas weiter nordwestlich in der Region finden Sie einen der berühmtesten Straßenabschnitte Norwegens: Atlanterhavsvegen – die Atlantikstraße.

Die größte Produktion hier draußen war für den James-Bond-Film „No time to die“, in dem auch das klassische Bond-Auto, ein Aston Martin, zum Einsatz kam. Spektakuläre Straßen für eine heftige Verfolgungsjagd!

Aber Sie brauchen keine hohen Geschwindigkeiten, um den Nervenkitzel einer Verfolgungsjagd im Magen zu spüren. Auf den großen und kleinen Brücken zwischen den kleinen Inseln und dem großen Meer müssen Sie Ihre Eindrücke verarbeiten, anstatt das Gaspedal zu betätigen..

Atlanterhavsvegen
Atlanterhavsvegen – die schönste Autofahrt der Welt|© Terje Rakke/Nordic Life/Fjord Norway

Zu den Drehorten reisen

Möchten Sie die verschiedenen oben genannten Orte auf eigene Faust entdecken? Um sie zu erreichen, können Sie entweder von der Stadt Ålesund im Süden oder Kristiansund im Norden aus anfangen, oder nach Molde in der Mitte reisen. Åndalsnes können Sie sogar mit dem Zug erreichen. Egal wo Sie sind, Sie werden nicht weit von einem Ort entfernt sein, der sowohl den Produzenten als auch dem Publikum den Atem raubte!

Drehorte in Møre und Romsdal
Drehorte in Møre und Romsdal|© Peil AS
  1. Atlanterhavsvegen: James Bond og Succession
  2. Åndalsnes / Rauma / Trollstigen: Succession, Harry Potter, Mission Impossible, Black Widow, Troll
  3. Valldal / Gudbrandsjuvet: Succession, Ex Machina
  4. Sæbø / Hjørundfjorden: Black Widow
  5. Hellesylt: Mission Impossible

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