Die vierte Etappe der diesjährigen Ryfylke-Rundtour bringt dich ins Hochgebirge, bevor du am Abend nach Stavanger zurückkehrst.
Auf der Rv13 geht es ab Nesflaten durchs Tal Bratlandsdalen hinauf bis zum See Røldalsvatnet: die Begegnung mit einer landschaftlichen Pracht, die besonders im Herbst zum Vorschein kommt. In Rot, Oker und Gelb explodierende Farben, dazwischen nacktes Hochgebirge. Die Sonne, die auf unzähligen idyllischen Bergseen glitzert, die Berge, die sich in tiefe Fjorde und Seen stürzen. Die heutige Etappe voller Kontraste ist der Prolog zur ersten kulturgeschichtlichen Perle dieses Tages: die Stabkirche Røldal. Das Gotteshaus aus dem 13. Jahrhundert ist für sein Kreuz bekannt, das, so sagt die Legende, zu jeder Mittsommernacht Schweißtropfen absonderte, die alle möglichen Krankheiten heilen konnten. Das Kreuz hängt auch heute noch im Chor der Stabkirche, die reich dekoriert ist und Pfarrkirche in Røldal ist.
Die Norwegische Landschaftsroute von Røldal nach Sauda wird jedes Jahr bis weit in den Herbst hinein freigehalten, sie führt durchs spärlich bewachsene Hochgebirge, wo sich die Schneewehen an manchen Stellen das ganze Jahr über halten. Auf dem Weg hinunter nach Suldal kommst du an Allmannajuvet, einem stillgelegten Zinkbergwerk aus dem 19. Jahrhundert vorbei, in dem es heute ein Servicegebäude, Café und eine Galerie gibt, in der die Geschichte des Bergwerks vermittelt wird. Diese moderne Anlage wurde vom Schweizer Architekten Peter Zumthor gezeichnet und hat als Touristenziel heute einen schon fast ikonischen Status.
Nur ein paar Kilometer weiter taucht die nächste von der Natur geschaffene Sehenswürdigkeit auf: der Wasserfall Svandalsfossen mit einer Treppe, auf der du an den hinabstürzenden Wassermassen entlanggehen kannst.
Im Industrieort Sauda wurden wichtige Kapitel der norwegischen Industriegeschichte geschrieben, und im Mittelpunkt steht die gigantische Schmelzhütte. Keinn Grund, sich abschrecken zu lassen, denn die Ortsmitte von Sauda mit ihren charakteristischen Holzhäusern und einem sehenswerten Kulturhaus ist allemal einen Besuch wert. Für hungrige Reisende ist das Kløver Hotel Restaurant ein gute Alternative.
Der weitere Weg ab Sauda nach Süden hält zahlreiche tolle Fotomotive in großartigen Fjordlandschaften parat – vom Saudafjord bis zum Rastplatz Ostastein an der Brücke Sandsfjordbrua und weiter über Hjelmeland und durch den Ryfast-Tunnel zurück nach Stavanger.
Jetzt hast du noch einmal Gelegenheit, in Stavanger zu übernachten, und das kürzlich renovierte Hotel Victoria am Hafen Vågen ist dafür ein guter Tipp. In der ausgezeichneten Hotelbar lassen sich die zahlreichen Eindrücke der Rundfahrt sehr gut bearbeiten.