Dass die Berge ehemals riesige Trolle waren, die bei Sonnenaufgang zu Stein wurden, ist leicht zu begreifen, wenn du im Herbst von Bergen aus nach Voss oder Sogn fährst. Dann ist es auch leichter, an die Geschichte von den Wikingern zu glauben, die vor tausend Jahren von hier aus mit Schiffen aufbrachen und unter wildem Geschrei in England, Frankreich und Jerusalem kämpften.
Einzelne kräftige Ausrufe wirst du auch von Reisenden hören, die Voss und den Sognefjord zum ersten Mal mit eigenen Augen sehen. In der Ferne erheben sich die gewaltigen Berge mit schneebedeckten Gipfeln als enorme Massive, und zwischen den Bergketten erkennst du, wenn du an den Aussichtspunkten entlang der Straße Halt machst, die Schatten bodenloser Tiefen. Bereits im 17. Jahrhundert wurde Sogn ein Reiseziel des internationalen Fremdenverkehrs, als wohlhabende Europäer an Bord großer Segelyachten in Balestrand, Leikanger und Flåm festmachten, wo sich am Fjordufer stattliche Hotels erhoben.
Mehrere dieser Häuser begrüßen auch heute noch Gäste in einer entsprechend historischen Atmosphäre – so beispielsweise das Kviknes Hotel in Balestrand von 1752 oder das Walaker Hotel in Luster von 1640. Doch egal, ob neu oder alt: Die Natur ist am schönsten und wildesten, wenn sie im Herbst ihr gelb-rot-weißes Kleid anlegt.